Sackgasse Alkohol? – Es gibt Hilfe!

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Nationales Alkoholprogramm

Die Präventionsstrategie des nationalen Alkoholprogramms setzt dort an, wo die Betroffenen scheinbar alles im Griff haben. Das episodische Rauschtrinken birgt eine Reihe sozialer und legaler Probleme sowie Unfallrisiken und kann zur Alkoholabhängigkeit führen. Wie fördert «Alles im Griff?» die Einsicht, das eigene Trinkverhalten kritisch zu hinterfragen und zu ändern? Ein Resümee. (EAV)

Der risikoreiche Alkoholkonsum kennt viele Gesichter. Die Alkoholabhängigkeit ist das eine. Betroffen sind jene Konsumenten und Konsumentinnen, die chronisch zu viel trinken oder gewohnheitsmässiges Trinken mit sporadischen Alkoholexzessen verbinden. Auch der diesjährige Solidaritätstag appelliert an das Verständnis für die Alkoholabhängigkeit als Krankheit und die Situation der Betroffenen. Weitaus besser ins gesellschaftliche Leben integriert ist eine andere Form des risikoreichen Alkoholkonsums: das episodische Rauschtrinken. Dieses Konsummuster kommt sehr häufig vor. Gemäss einer vor rund zwei Jahren von der SFA durchgeführten Befragung trinken 17 Prozent der Schweizer Bevölkerung episodisch zu viel. Das heisst: Sie konsumieren mindestens 5 Gläser (Männer) bzw. 4 Gläser (Frauen) alkoholische Getränke pro Trinkereignis, und zwar wenigstens zweimal im Monat. Diese Befragten riskieren soziale, legale Probleme und Unfälle infolge Alkoholkonsums, obwohl sie mit ihrer durchschnittlich konsumierten Tagesmenge unterhalb der «chronischen» Risikogrenze von 3 bzw. 2 Gläsern täglich liegen. Typisch ist, dass das «gelegentliche über die Stränge Hauen» oft als unbedenklich eingeschätzt wird. Trinkprobleme scheinen sich in Grenzen zu halten, die negativen Folgen werden kaum erlebt oder verdrängt und die Betroffenen sind sozial gut integriert. Hier setzt das nationale Alkoholprogramm mit der Präventionsarbeit an.

Das Alkoholprogramm hat das episodische Rauschtrinken im Visier
Nach einer breit angelegten Sensibilisierungskampagne wendet sich «Alles im Griff?» im zweiten Programmjahr gezielt an jene Konsumenten und Konsumentinnen, die episodisch zu viel trinken. Dieses risikoreiche Konsummuster, gekoppelt mit fehlendem Problembewusstsein, ist bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 30 Jahren besonders ausgeprägt. Diese Kernzielgruppe wird in den einschlägigen Medien erreicht: im Kino, an der Megaparty, in den Zeitschriften für Junge, auf dem Handy und im Internet. Und in Zeitschriften werden Inserate mit den fünf Gläsern publiziert. Das gleiche Sujet figuriert auf Plakaten, welche die Partnerorganisationen u.a. aus dem Bereich Behandlung einsetzen. In diesem Jahr treten auch die Plakate für den Solidaritätstag im Gewand von «Alles im Griff?» auf. Hier werden also Synergien genutzt. Daneben werden gezielt Teilprojekte umgesetzt, um weitere wichtige Partner, beispielsweise die Ärzteschaft, in die Präventionsarbeit einzubinden.

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Das Projekt wird durch den Nationalen Alkoholpräventionsfonds finanziert.